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Da viele der verwendeten Materialien und Teile für Privatpersonen nicht, oder nur sehr schwer zu bekommen sind, habe ich mich entschlossen, das ganze Projekt etwas umfangreicher aufzuziehen. Daher haben wir inzwischen einen kleinen Shop, in dem wir die verwendeten Teile und diverse weiter Artikel zu günstigen Preisen anbieten. Mehr dazu erfahrt ihr hier .
Nachdem wir öfter mal auf Endurorennen unterwegs sind, haben wir uns einen Iveco Daily angeschafft, der von Dieter, mit seelischer und moralischer Unterstützung von Nicki und Tatjana, in Eigenregie ausgebaut wird.
Die Bilder zeigen einen kleinen Ausschnitt vom Werdegang.




Die Entscheidung für den Iveco als Basisfahrzeug ist relativ schnell gefallen. Der robuste Leiterrahmen, der kräftige Motor mit Steuerkette, der, im Vergleich zu Sprinter u. Co., günstige Einstandspreis, das bessere Platzangebot und nicht zuletzt die, meiner Meinung nach, schönere Erscheinung waren die ausschlaggebenden Gründe für die Anschaffung des Daily.
Ein normales Wohnmobil kam eigentlich nie in Frage. Zum einen entsprechen die gängigen Grundrissvarianten nicht meiner Vorstellung, zum anderen kenne ich die Konstruktion der „Pappschachteln" nur zu gut. Die Stabilität des Kastenwagens und die zuverlässige Dichtheit einer geschlossenen Blechhaut waren hierfür wichtige Argumente.


Nach Einholung diverser Angebote wurde der Daily dann Anfang Februar 2008 bei FNV Freitag in Straubing bestellt. Voraussichtliche Lieferzeit 6 Monate, also genug Zeit für die Detailplanung.


Bis zu diesem Zeitpunkt sind bereits ca. 1,5 Jahre für Vorbereitung, Konzeption und technische Klärungen ins Land gegangen.




Wir werden den Daily hauptsächlich an Wochenenden als Renntransporter und 1 bis 2 Mal im Jahr am Campingplatz nutzen. Die funktionalen Anforderungen sind dadurch natürlich einwenig anders, als die an ein „normales" Wohnmobil.
Die autarken Standzeiten sind relativ kurz. Bei der Elektrik wurde daher auf eine Solaranlage verzichtet und statt dessen ein Sterling A2B Ladegerät verbaut, das die Versorgungsbatterie während der Fahrt mit sehr hoher Leistung und Kennlinie lädt.
Das war ursprünglich nicht vorgesehen, die Idee dazu kam von einem befreundeten Iveco- Ausbauer. Danke hierzu an Willy, der mir auch während der Wartezeit diverse Male wichtige Maße an seinem Fahrzeug durchgegeben hat.


Die Wasserversorgung wird unterflur untergebracht.  Das senkt den Schwerpunkt und spart Platz im Innenraum. Natürlich ist das Auto damit nur bedingt für den Wintereinsatz geeignet. Falls doch mal ein Wochenende bei frostigen Temperaturen ansteht, gibt's noch die Möglichkeit einen Kanister in der Garage an die Versorgung anzuschließen. Für die Abläufe kann dann die „Eimerlösung" unterm Auto angewendet werden. Die  Wasserleitungen werden aus Mehrschichtverbundrohr mit Steckfittingsystem gebaut. Dieses stammt eigentlich aus der Hausinstallation und ist daher aus hygienischer Sicht den üblichen Schlauchinstallationen deutlich überlegen.
Insgesamt können somit bis zu 120 Liter Wasser „getankt" werden. Die Versorgung erfolgt über eine Druckpumpe. Da mir die üblichen Druckbehälter aus Kunststoff nicht wirklich zusagen, kommt auch hier eine Lösung aus der Gebäudetechnik zum Einsatz, ein 2 Liter Membranausdehnungsgefäß aus Stahlblech.


Die Heizung und Warmwasserversorgung übernimmt eine Truma Combi 4, die in die Sitzbank integriert wird.


Das Fahrzeug selbst bekommt eine Heckgarage, die bei Bedarf  bis zu 3 Motorräder aufnehmen kann. Darüber entsteht das per Seilwinde höhenverstellbare Längsbett. Die Nasszelle mit Kassettentoilette, Duschwanne und Thermostatmischbatterie für Dusche und Waschbecken und Handtuchtrockner entsteht direkt davor.
Der Küchenblock auf der Schiebetürseite beherbergt einen Kompressorkühlschrank, eine Kocher-Spülenkombination und einen Backofen sowie einige Schubladen und Staufächer.


Die Sitzgruppe hinter dem Fahrersitz ist für 2 Personen ausgelegt und zu einer Liegefläche umbaubar.
Vor der Sitzgruppe entsteht ein Doppelboden, der den Großteil der Elektro- und Hifi-Installation aufnehmen muss.
Fahrer und Beifahrersitze werden durch neue Sportskraft S10.1 ersetzt. Weil diese allerdings mit den Drehkonsolen sehr hoch kommen, wird die Konsole kurzerhand umgebaut und die Sitzhöhe somit um gut 9 cm verringert. Dadurch musste dann allerdings auch die Handbremse tiefer gesetzt werden, damit sich der Fahrersitz wieder drehen lässt.


Ein weiteres Highlight ist die Multimediainstallation. Als Zentrale kommt ein DVD Moniciever ins Armaturenbrett, der zusätzlich einen 19 Zoll Bildschirm für die hinteren Plätze versorgt. Mit der zusätzlichen Rearzone Steuerung sollte es dem Nachwuchs damit auch auf längeren Fahrten nicht so schnell langweilig werden. Für die Beschallung sind 3 Audison Endstufen verbaut, die das gesamte 5.1 System mit genügend Leistung versorgen.  
Das Frontsystem wird aufgeteilt. Die Hochtöner wandern in die Verkleidung der A-Säule. Für die Tieftöner muss das kleine Ablagefach der Türverkleidung weichen, hier kommt ein kleines Doorboard zur Lautsprecheraufnahme hin. Die hinteren Lautsprecher werden in die Schränke integriert und der Subwoofer kommt unter die Sitzbank.
Die Center Lautsprecher kommen wohl in die Verkleidung der gekürzten Handbremse, wenn ich sie da noch unterbringe.


Da wir ja aufgrund der Mopeds einiges an Zuladung brauchen, war natürlich das Fahrzeuggewicht ein zentraler Punkt bei der Planung. Es sollte auf jeden Fall das 3,5 Tonnen Fahrgestell mit der Singlebereifung werden. Leergewicht laut Waage 2240 kg. Angepeilte Zuladung ca. 500-600 kg.  Bleiben also ca. 600 kg für den Ausbau. Mit allen technischen Spielereien. Für gängige Holzkonstruktionen deutlich zu wenig.
Für die Wand und Möbelkonstruktion wurde daher eine spezielle Leichtbaukonstruktion gewählt. Auf eine durchgängige Bodenplatte wird verzichtet, auch werden die Wandteile hinter dem Küchenblock und in der Sitzbank nicht verkleidet. Das spart Gewicht, und ist gleichzeitig gut für die Belüftung des Aufbaus. Damit sollte ich nach derzeitigen Berechnungen auf ein STVZO Leergewicht, also mit 90% Sprit und 75 kg für den Fahrer (die reichen für mich leider nicht ganz)  von 2955 kg kommen. Die Wägung beim Tüv ist positiv ausgefallen, er war da zwar noch nicht fertig, aber mit allem bis dahin verbauten, lag ich auf jeden Fall im Soll. Ich bin also optimistisch, dass ich meine Gewichtsvorgabe einhalten kann.


Jetzt ist er endlich da
Dann war es endlich soweit. Am 05. August 2008 wurde der Daily nach langem Warten endlich geliefert.
Im Vergleich zum bisherigen T4 im Hintergrund schon eine Größe.
Schwarz ist sicherlich nicht die gängigste und bestimmt auch nicht die optimale Farbe für ein Wohnmobil. Aber sie fällt auf und ich finde mit den schwarzen Kunststoffverkleidungen wirkt er einfach harmonischer. Abgesehen davon gibt's nicht viele schwarze Dailys und ich sehe ungern aufs Kennzeichen, um mein Auto zu finden.
die erst Anprobe, das Moped paßt rein, wenn es auch zwecks Dreck nicht die Rennmaschine ist
die Markise ist schon mal dran
Dann ging es auch gleich los mit dem Ausbau. Das notwendige Material war ja bereits auf Lager. Als erstes mal testen, ob auch wirklich alles rein passt. Ausmessen, abkleben und vorstellen wie´s werden soll.
Dann kam als erstes die Markise aufs Dach. Diese wurde vorher lackiert, damit sie auch vernünftig ins Gesamtbild passt.
mit Hilfe von Tatjana baut Dieter die Isolierung ein, wie man sieht, macht das total Spaß
Tajana ist schon total geschafft und testet die Isolierung als Bett
Nächster Schritt - die Isolierung. Mit vereinten Kräften geht's ans Werk. Bei der Isolierung habe ich mich bewusst für eine relativ dünne Ausführung entschieden. Da wir das Fahrzeug hauptsächlich im Sommer/Herbst benützen. Und was an Wärme tagsüber reinkommt, muss ja abends wieder raus. Und ein Auto, das den ganzen Tag in der Sonne steht ist abends heiß, egal wie dick die Isolierung ist. Und die Heizung, eine Tuma Combi 4 ist allemal groß genug für den Daily. So werden Boden und Wände mit je 15mm und das Dach mit 2x15mm Trocellen  gedämmt. Verklebt wird das ganze mit einem speziellen Dämmstoffkleber aus dem Baugewerbe, der ist günstig, gut und bereits mehrfach getestet.
PAUSE ! ! !
das wird mal die Küche
Dann geht's mit den Anpassungen des Ausbaus los. Der gesamte Ausbau wird aus Gewichtsgründen mit einer Spezialkonstruktion aus leichten Aluprofilen und einem speziellen Leichtbauschichtstoff mit nur 1,5 kg/m² gefertigt. Der Schichtstoff wird von einem namhaften Hersteller extra auf Bestellung angefertigt und ist in unzähligen Dekorvarianten erhältlich. Das Material ist leicht zu verarbeiten und lässt sich hervorragend anformen.
das Bad
die Fenster kommen, der erste Schnitt im Blech
Als nächstes kommen die Fenster. Die ersten Schnitte im Blech. Einer der bisher nervenaufreibensten Momente. Wenn dass nicht passt, hab ich echt ein Problem. Aber es hat ja alles geklappt. (An dieser Stelle einen großen Dank an meinen Cousin, der mich hier tatkräftig unterstützt hat.) Die Fenster haben mit einer Größe von 600x1200mm die maximale Größe die sich an dieser Stelle realisieren lassen.
Uaaaaahhh, hoffentlich geht DAS gut ! ! !
der Fensterrahmen wird eingeklebt
jetzt geht der endgültige Einbau los
die erste Wand wird eingebaut
Danach kam wieder alles raus, damit der endgültige und feste Einbau beginnen konnte.


Die Elektrik wurde auch schon mal probehalber eingepasst.
so ganz langsam nimmt es Gestalt an
die Elektrik
die Heizung und ein
Blick auf das vorläufe Bett, jetzt hat er TÜV
Nachdem dann alles soweit erkennbar war, stand der Tüv Termin auf dem Programm. Die Abnahme wurde bewusst vor Fertigstellung durchgeführt, da speziell die Sitzbankbefestigung später aufgrund der Einbauten nicht mehr sichtbar ist.
Der ganze Umbau wurde bereits weit vor Beginn der Arbeiten mit dem Tüv München durchgesprochen und abgestimmt. Jetzt gab´s noch mal einen Termin für letzte Detailklärungen und eine Woche später ging´s dann los, die erste Fahrt, wenn auch noch mit rotem Kennzeichen.
Die Abnahme selbst war dann relativ zügig erledigt und nachhause fuhr ich dann mit einem „echten" Wohnmobil.


Dann kam erst mal Weihnachten.
die Heizung, man will ja nicht frieren
wer kennt sich hier außer Dieter aus?
Die Elektrik ist jetzt fast fertig. 230 Volt funktioniert, die beiden Ladegeräte laufen und die Endstufen sind auch fertig angeschlossen.
Die Subwooferbox passt, Heizung und Batterie haben auch Ihren Platz gefunden.
hier sieht man die Wasseranlage
die Elektrik fordert viel Zeit und Überlegung
Die Wasseranlage mit Druckpumpe und Ausdehnungsgefäß ist auch soweit fertig. Und der Doppelboden für die Elektrik nimmt endgültig Form an.
die Rückbank
der Fahrersitz
Die Sitze passen auch schon rein...
die Küche
Blick nach hinten
...und die Küche ist auch funktionsfähig.
Die Seilzugmechanik
Der Unterbau für die Matratze
Die Bettmechanik ist jetzt funktionsfähig. Per Seilzug lässt sich das Bett hoch und runter kurbeln und im 5 cm Abstand in verschiedenen Höhen feststellen.
Probeliegen mit Papa...
... und auch mit Mama
Nach getaner Arbeit musste natürlich ausgiebig Probe gelegen werden. Das Ergebnis wurde einstimmig angenommen :-)
die Duschwanne
das Bad
Die verklebte Aluminium Duschwanne wird eingepasst. Der Ablauf des Waschbeckens mündet ebenfalls in der Duschwanne, so dass eine zusätzliche Ablaufleitung entfallen kann. Als Duscharmatur kommt eine Thermostatbatterie aus der Haustechnik zum Einsatz.
Vorbereitung für die Bettbeleuchtung
und hier das Endergebnis
Die letzten Verkleidungen werden eingebaut, damit erhält auch das Bett seine Beleuchtung und die Heizungsleitungen für den hinteren Bereich verschwinden hinter der Verkleidung
Nach nunmehr 7 Monaten und bis dahin ca. 500 Stunden Bauzeit, war der Daily dann am 14.03.2009 das erste mal im Einsatz. Wenn auch nur für eine Nacht, aber es hat alles funktioniert.


Auch wenn über 90% der Arbeit alleine gemacht wurde, dürfte jedem, der ein ähnliches Projekt schon mal selbst bearbeitet hat, klar sein, dass das in diesem Zeitrahmen nicht ohne Unterstützung machbar ist.
Ich möchte deshalb hier die Chance nutzen, um mich herzlich bei allen zu bedanken, die mich während der letzten Monate so tatkräftig unterstützt haben.


An erster Stelle natürlich Nicki und Tatjana, die in den letzten Monaten all zu oft ohne mich auskommen mussten und mir trotzdem immer den Rücken frei gehalten haben, damit ich am Auto arbeiten konnte. Wenn ihr nicht so dabei gewesen währt, würde das Auto noch nicht so aussehen.
Auch meinem Vater, der immer da ist, wenn's mal "schnell" was zum Schweißen gibt, ein herzliches Dankeschön.
Und meinem Onkel und meinem Cousin für die technische und tatkräftige Unterstützung was die Elektrik und die Spezials wie Fenster-, Dachlukeneinbau und Verklebungen angeht.


Ohne Eure Hilfe wäre vieles nicht so schnell und nicht so leicht zu erledigen gewesen.


Jetzt kommen noch ein paar Kleinigkeiten, wie Schranktüren, Bodenbelag in der Garage, ein paar Abkofferungen etc. Das wird aber mit etwas weniger Druck passieren, damit ich wieder mehr Zeit für meine Mädels habe. Und bis zum ersten richtigen Urlaub im Mai wird schon alles fertig sein.








Am 25.04.09 haben wir zum ersten Mal im Auto gefrühstückt. Der Ofen hat seinen ersten Einsatz auch bestanden und uns leckere Semmeln aufgebacken. Wie man sieht, hat das Frühstück geschmeckt.
Mhhhhh, lecker Frühstück
Inzwischen hat der Daily fast alle Tests durchlaufen. Der erste Einsatz beim Endurorennen  wurde erfolgreich absolviert.
Eine Urlaubswoche in Italien hat er auch gut überstanden. Und eine Wochenendtour zum "langen Samstag" beim mcc Reisersberg hat auch super funktioniert.
Die Batterie mit Sterlinglader reicht wie geplant für mind. 2 Tage autarkes stehen.
Der Backofen hat sich bestens bewährt. Frisch aufgebackene Semmeln zum Frühstück im Fahrerlager sind einfach SUPER.
Und der Platz über dem Hubbett reicht auch locker aus, wenn das Moped im Auto steht.
Jetzt stehen noch diverse kleiner Restarbeiten an, ansonsten ist der Ausbau praktisch abgeschlossen.
Hier noch ein paar Fotos der ersten Testfahrten.


Aber auch wenn hier erstmal ein Ende gefunden ist, lohnt sich auch zukünftig ein Besuch unserer Seite, es wird immer wieder Neues geben.


Und falls Ihr Infos oder Teile für Euern Ausbau haben wollt, schaut einfach in unserem Shop vorbei oder schickt uns eine Mail.
Italien Mai 2009
der Urlaub ist vorbei, da kann ich auch schlafen
Reisersberg letztes Mai-Wochenende
mit Papa auf dem Moped
Nachdem das Auto ja nun so gut wie fertig war, stand für den Sommerurlaub nochmal die Fahrt zur Waage auf dem Programm.
Das Fahrzeug hat jetzt leer ein Gewicht von 2.940 kg.
Die Zielsetzung mit einer Zuladung von mind. 500 kg wurde also erreicht.
Inzwischen hat das Auto gut 6.000 km ohne Zwischenfälle abgespult, und bis auf ein paar Kleinigkeiten, die noch verbessert werden sollen, sind wir mit dem Ausbau und der Funktion super zufrieden.